Die Lokomotive ist soeben mit einem Zug abgefahren. Doch nach kurzer zeit bleibt dieser stehen und die Räder der Lokomotive drehen auf den Gleisen durch. Grund ist das Gewicht der angehängten Wagen, eine Steigung, oder gar beides in Kombination, welches die Antriebachsen der Lokomotive ins "schleudern" bringen. Dabei müssen es nicht einmal zu viele Wagen, oder eine zu grosse Steigung sein, welche die Lokomotive "überfordern".

In einem solchen Fall hat sich schon so mancher gefragt, was hier zu machen ist. Die Lokomotive austauschen, welche die 3 Reisezugwagen die Rampe hochbekommt? Eine zweite Lokomotive vorspannen? Das wären zwar Möglichkeiten, ob diese jedoch gewünscht sind, das überlasse ich jedem selbst...

Sobald jedoch die Antwort ist: "das müsste diese Lokomotive schaffen", wird es schwieriger. Erste Möglichkeit ist natürlich das Prüfen, ob die Haftreifen noch auf den Antriebsrädern sind. Ebenfalls soll dabei geprüft werden, ob diese Haftreifen noch in einwandfreiem Zustand sind. Wenn einer der beiden erwähnten Punkte mit "nein" beantwortet werden, dann ist das Anbringen eines neuen Haftreifens sicherlich die beste Lösung. Wenn die Lokomotive überhaupt nie mit einem Haftreifen ausgerüstet wurde oder trotzdem zu wenig Traktion hat, ist jedoch das Aufziehen eines Haftreifens nicht mehr ganz so einfach.

Eine Nut für einen Haftreifen in die Antriebsräder zu fräsen habe ich für mich ausschliessen müssen, da, mit die entsprechenden Maschienen (Drehbank, oder ähnliches) schlicht fehlen. Aber auch die Gefahr vor Beschädigungen der Achsen und Räder besteht. Dennoch habe ich eine Lösung gefunden, welche zudem zu einem späteren Zeitpunkt rückgängig gemacht werden kann.

Bullfrog Snot, ein flüssiger HaftreifenBei den US-Modellbahnern wurde ich auf "Bullfrog Snot" aufmerksam. Dies ist ein flüssiger Haftreifen, oder besser gesagt, ein flüssiger Kunststoff, gemäss Hersteller sogar auf natürlicher Basis. Dieser "Anstrich" wird auf ein Paar Antriebsräder aufgetragen, um so die Zugkraft zu erhöhen. Im flüssigem Zustand ist "Bullfrog Snot" giftgrün. Nach der Trocknung jedoch fast durchsichtig.

Wie jeder Haftreifen, hat natürlich auch diese Variante den Nachteil, dass die Stromaufnahme des Modells verschlechtert wird. Daher muss sichergestellt sein, dass die Stromaufnahme über weitere Radsätze sichergestellt ist.

 

Die Anwendung ist recht einfach.

1. Die Lokomotive auf das Dach, oder in eine Lokomotivliege legen.

2. Mittels einem Trafo, die Lokomotive mit Strom versorgen und eine geringe Fahrgeschwindigkeit einstellen

3. Reinigen der Antriebsräder, welche mit "Bullfrog Snot" ausgestattet werden sollen.

4. Aufbringen von "Bullfrog Snot" mittels einem Zahnstocher, auf die Lauffläche.

5. Während den erstem Minuten, den Motor weiter laufen lassen, damit sich keine Tropfnasen bilden. (ca. 5 - 10 min.)

6. Bullfrog Snot austrocknen lassen (zum Beispiel über Nacht)

Danach kann die Lokomotive wieder dem Betrieb übergeben werden.

 

Laufflächen mit frisch aufgetragenem "Haftreifen"Leider sind die Bezugsquellen in Europa nicht ganz so zahlreich. Dennoch sind diese vorhanden. Dabei hilft die Suchmaschine nach Wahl weiter. Auch die Kosten scheinen auf den ersten Blick relativ hoch zu sein und können zusammen mit den Versandkosten, je nach Händler, fast etwas abschrecken. Dies relativiert sich allerdings sehr schnell, da je Lokomotive nur sehr geringe Mengen benötigt werden. Bei mir hält sich dieses Döschen schon seit Jahren. So stellt sich eher das Problem des austrocknens. Dabei ist es gut zu wissen, dass sich der Inhalt mit normalem Wasser verdünnen lässt. Es muss jedoch beachtet werden, dass dieser "Flüssigkunststoff" nicht zu dünnflüssig wird.

 

Hier ist noch ein kleiner YouTube-Film zur Anwendung: https://www.youtube.com/watch?v=nOawcCRpxmo

 

Weitere Infos unter: http://www.bullfrogsnot.com/ (nur in Englisch)

Weitere Bilder:

 Empfehlung: Auftragen mittels Zahnstocher

Auftragen von Bullfrog Snot mit einem Zahnstocher empfohlen.

 Stromversorgung der Lokomotive

Stromversorgung der Lokomotive.

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