Seit die beiden Fleischmann Zugsets "Lion", Artikel Nr. 734006 und 734007, mit je einer Re 420 (Re 4/4) LION und je drei Doppelstockwagen, auf dem Markt sind, verkehren diese auch auf der heimischen Modellanlage.

Die Fahreigenschaften sind nach einer eingehenden Grundreinigung bei der Inbetriebsetzung gut. Bei dieser Reinigung mussten die Kontaktstellen in den Drehgestellen und auf der Platine vom Getriebefett befreit werden, welches werkseitig und grosszügig in der Lokomotive eingesetzt worden ist. Dies damit die Kontaktsicherheit gewährt ist.
Obwohl beide Lokomotiven aus den Zugsets motorisiert sind, ist das vorbildliche Fahren mit den sechs Zwischenwagen, kein Problem. Die Wagen werden in diesem "Sandwich", in Kurvenbereichen, weder aus den Gleisen gedrückt, noch gezogen. Entgleisungen sind bei meiner Zugskomposition auf Unzulänglichkeiten des Anlagebetreibers zurück zu führen, wenn er im Betrieb nicht konzentriert war.

 

Re 420 LION von Fleischmann (Re 4/4)

Nach einigen Betriebsstunden veränderte sich das Fahrgeräusch der Zugskomposition, insbesondere in Steigungen. Ein "Knarzen" oder besser ein "Ratschen" hat sich zum normalen "Surren" der Lokomotiven gesellt. Zuertst dachte ich, dass die Lokomotiven neu geschmiert werden müssen. Bei den Servicearbeiten stellte ich jedoch schnell fest, dass die Ursache kein trokenes Getriebe sein kann. Diese sind ausreichend geschmiert.

Allerdings offenbahrt beim Blick in das Getriebe der beiden Drehgestelle die Fehlerursache. Bei beiden Drehgestellen ist jeweils ein Zahnrad schräg. Es handelt sich um das Zahnrad, welches die Kraft auf die Achse mit dem Hatreifen übertragen soll. Somit kann das Zwischenzahnrad, zwischen Schnecke und Drehgestell nicht mehr greifen. Das "Ratschgeräusch" entsteht beim Durchrutschen der betroffenen Zahnräder.

Drehgestellgetriebe mit schrägem Zahnrad

Es ist lediglich ein Haltestift nicht mehr in seiner korrekten Lage. Dieser sollte eigentlich das Zahnrad gerade im Rahmen halten. Allerdings ist dieser Haltestift aus einer der beiden Bohrungen im Drehgestellrahmen gerutscht und hält nun das Getriebezahnrad nur noch einseitig.
Das der Haltestift nicht mehr an der korrekten Stelle sitzt, ist auch gut im Foto nebenan zu erkennen, wo dieser beim Drehgestellrahmen vorsteht.

Bei korrekter Position wäre dieser Stift bündig mit dem Drehgestellrahmen. Auch dies ist im Bild, beim unteren Zahnrad gut ersichtlich.

Sollte also dieses "Knarzen" und "Ratschen" hörbar sein, empfehle ich aus obiger Fehlerdiagnose, ein sofortiges Handeln, bevor die Zahnräder Schaden nehmen können. Eine Behebung ist nun recht einfach.

Stift hält das Zahnrad nur noch einseitig
Nachfolgend ist eine Beschreibung zur Fehlerbehebung:

Von obigem Fehler sind erfahrungsgemäss gleich beide Lokomotiven der Zugskomposition betroffen. Daher sollten auch beide Fahrzeuge überprüft und gewartet werden.

Im ersten Schritt wird das Lokgehäuse vom Chassis abgehoben. Dies erfolgt durch leichtes anspreizen der Gehäuseseitenwände, und anschliessendes herausziehen des Chassis.

Abheben Lokgehäuse vom Cassis
Die Drehgestelle sind mit jeweils einem Splinten am Chassis befestigt. Bei der Demontage der Drehgestelle diese Splinten mittels einer Spitzzange oder einer Pinzette herausgezogen. Abheben Lokgehäuse vom Cassis
Nun muss das Drehgestell zerlegt werden. Dieses wird mit je einem Halteclip auf der Stirnseite zusammengehalten. Dieser Clip soll nun vorsichtig mit einem Skalpell, oder einem feinen Schraubendreher angehoben werden, damit der Haltebügel über die Rastnasegezogen werden kann. Öffnen der Drehgestellmechanik
Nun kann der Drehgestellboden und Die Achsen vom Dregestellrahmen abgehoben werden. Dabei sollte man sich die Lage der Zahnräder und auch die Lage des Drehgestellbodens merken, damit beim späteren Zusammenbau einerseits das Getriebe wieder korekt zusammengebaut werden kann, aber auch die am Boden angegossenen Bremsklötze wieder zur Front der Lokomotive zeigen. Öffnen der Drehgestellmechanik

Jetzt kann der vorstehende Haltebolzen wieder vorsichtig in die zweite Bohrung auf der gegenüberliegenden Seite gesteckt werden. Dabei ist zu achten, dass dieser auf jeder Seite bündig zum Drehgestellgehäuse ist.

Mit dieser Massnahme ist das Getriebezahnrad wieder korrekt fixiert und in der richtigen Lage.

Der zusammenbau und eine allfällige Reinigung von überschüssigem Getriebefett kann nun erfolgen. Insbesondere sollten die Strombügel bei den Achsen und beim Übergang zur Platine fettfrei sein.

Bei der Montage der Achsen, sollten diese von der Mitte her auf die entsprechende Nut im Drehgestellrahmen geschoben werden, damit die Stromabnahmebügel rückseitig der Räder den Fahrstrom abgreifen. Erst danach wird der Drehgestellboden vosichtig aufgesetzt. Bitte beachten dass die Achsen nicht aus der Nut springen und dabei die Stromabnahmebügel verbogen werden.

 

 

Viel Spass mit dem revidierten Modell.

Haltebolzen wider in korrekte Lage bringen

 

 

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